„Urbane Landwirtschaft…ein Zukunftsmodell in der EU?“

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Kolleginnen und Kollegen der Fachgruppe Landbau/Weinbau. Rechts der Fachgruppenversitzende Kaspar Portz.

Vom 25. bis 28. Juni 2023 beschäftigten sich 11 Mitglieder der Fachgruppe Landbau/Weinbau und der Fachgruppe Landentwicklung in Brüssel intensiv mit dem Thema „Urbane Landwirtschaft“. Kaspar Portz, der Fachgruppenvorsitzende Landbau/Weinbau hatte diese Reise mit Fachtagung in Brüssel organisiert.

Sonntags machten sich die Seminarteilnehmer mit dem Zug über Luxemburg auf den Weg nach Brüssel. Der Abend wurde für ein get together und ein erstes Annähern an die europäische Hauptstadt genutzt. Nach einem größeren Spaziergang zum Großen Markt klang der Abend bei leckerem Essen aus.

In der Tagungsstätte des Deutschen Landkreistags in der Avenue des Nerviens, ganz in der Nähe der Europäischen Institutionen referierte Rolf Morgenstern von der TH Südwestfalen über die verschiedenen Ansätze und das Potential für urbane Landwirtschaft, über Praxisbeispiele im Ruhrgebiet, die Vernetzung mit anderen Projekten, Erfolge und Schwierigkeiten. Ein sehr differenzierter Blick auf den Bereich und ein mitreißende Art des Vortrags zeichnete diesen Teil des Programms aus.

Nachmittags machte sich die Gruppe auf zur Besichtigung eines Pilotprojektes zum Thema „urbane Landwirtschaft“ im ehemaligen Schlachthof im Ortsteil Anderlecht in Brüssel. In der fast zweistündigen Besichtigung des „Bauernhofes“. Ein 2000 m² großes High-Tech-Gewächshaus und ein 2000 m² großer produktiver Außengarten auf dem Dach der Foodmet-Markthalle im Herzen von Brüssel. Hier werden in einem Aquaponiksystem die Brüsseler Lachsforelle sowie köstliches Gemüse und Kräuter produziert. Durch Ressourceneffizienz und effiziente Energie- und Wasserkreisläufe ist man in der Lage, nachhaltige Lebensmittel in der Stadt für die Stadt zu produzieren. In der anschließenden Diskussion wurden viele Aspekte des Systems kritisch beleuchtet.

Am frühen Abend gab es dann eine Stadtführung „Auf den Spuren der Einheimischen“ mit Marc von „Brussels Greeters“. Ein sehr gebildeter Brüsseler Bürger führte die Gruppe authentisch durch die Gassen Brüssels, erläuterte die Geschichte der Stadt und wusste zu vielen Gebäuden und Straßenzügen Erläuterungen abzugeben. Es wurde ein langer Spaziergang, der in einem guten Speiselokal zu Ende ging.

Der Dienstag stand im Zeichen der Europäischen Institutionen und dem Besuch bei Katarina Barley. Katarina Barley ist eine deutsch-britische Politikerin und Juristin. Sie war von 2013 bis 2019 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort hatte die Fachgruppe Landbau sie im Rahmen eines anderen Seminars 2016 besucht. Seit dem 2. Juli 2019 ist sie Abgeordnete des neunten Europäischen Parlaments und eine von dessen vierzehn Vizepräsidenten.

Neben dem kurzweiligen persönlichen Gespräch mit der Vizepräsidentin und ihren Erläuterungen zu der Arbeit als Parlamentarierin in Brüssel beeindruckte die Teilnehmer der Plenarsaal und vor allem der Besuch und die äußerst interessante Führung durch das Museum zur europäischen Geschichte.

Mittwochs trat die Gruppe nach einer Abschlussbesprechung etwas wehmütig die Rückreise an.

Aufgrund des interessanten Fachthemas, der wechselnden Tagungsorte, der vielen Besichtigungen, des Treffens mit der Vizepräsidentin Barley und des guten Miteinanders in der Gruppe waren es sehr nachhaltige Tage in Brüssel.

Portz